Image: Das jüngste Gericht (Memling ~ 1470)
THE PEOPLE VS. CORONA
Ein cross-medialer Think-and-Do-Tank
Weltweit erleben wir seit Monaten Corona als bestimmendes Tagesthema, in sozialen Netzwerken, in Medien, in Podcasts, im täglichen Gespräch, in öffentlichen Einrichtungen, von Kulturstätten bis in die Parlamente.
Unsere künstlerische Idee: Wir bringen das Virus dahin, wo es hingehört: Vor den Weltgerichtshof! Der „unsichtbare Täter“ wird bei uns zur greifbaren Persona, zum Charakter entwickelt, den wir zur Aufklärung mit der Nachstellung von verfahrenstypischen Mitteln eines öffentlichen Strafprozesses herausfordern: Covid-19 soll „Gesicht zeigen“.
In der dazu nötigen Recherche möchten wir prozessrelevante Details über den bisherigen und künftigen „Tatverlauf“ der Pandemie verfolgen. Wir wollen erforschen, ob es eine Antwort auf die Schuldfrage gibt, unser kollektives Trauma beleuchten, und uns so als lösungsorientierte, aktive Gemeinschaft in einem gesellschaftlich und historisch bedeutsamen Moment erleben.
Durch Forschung u.a. zu wissenschaftlichen, juristischen und gesellschaftspolitischen Fragen nähern wir uns einer möglichen, hybriden Darstellungsform, die abhängig von der Dramaturgie des weiteren pandemischen Geschehens sein wird, aber auch weitere Maßnahmen wie Lock- oder Shutdown im Bereich darstellende Künste antizipiert.
An der Schnittstelle zwischen Fakten und Fake - möchten wir Jurastudent*innen, Richter*innen und/oder Anwält*innen in unsere Recherche einbeziehen, um über Prozessabläufe und juristische Fragestellungen nachzudenken. Wir verschaffen uns Kenntnisse über juristische Handlungsabläufe, fragen nach dem Tätermotiv, dem Aufbau der Anklage- und Verteidigungsrede, und zur Ethik, beispielsweise nach dem Verhältnis des Menschen zur Natur (Thema Mitschuld).
Wie vor Gericht üblich, versuchen wir, uns einer objektiven „Wahrheit“ durch Beweismittel zu nähern, und sie von verschiedenen Standpunkten aus zu beleuchten. Die ergebnisoffene Recherche und anschließende Gegenüberstellung von Aussagen der Wissenschaft, Zahlen, Diagramme, Zeugenaussagen von Betroffenen, aber auch Verschwörungstheorien und Statements von sog. „Querdenkern“ ergibt eine spannungsreiche und innovative Ideen-Komposition, die wir als zukünftiges Spielmaterial mit einer dialogstarken (Ver-) Handlung verweben könnten, an deren Ende mit der Frage nach Wahrheit und Gerechtigkeit ein universelles und stets aktuelles Thema bearbeitet wird.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien: